Nove Colli
2009
Nove colli 2009
Da wir im Winter hier in Deutschland meist kaltes Wetter haben, denken wir oft an warme Gefilde. Eine größere Veranstaltung au europäischer Bühne haben wir auch lange nicht besucht.
So entschlossen wir uns in Italien den nove colli Marathon zu fahren. Unser Freund der Orientierungsfahrer Jens Engert war ebenfalls begeistert und gesellte sich zu unsrer Reisegruppe hinzu. So waren wir also zu fünft.
Das Buchen der Hotels sowie die Anmeldung für den Wettkampf liefen absolut problemlos, so stand also unserem Ausflug nichts mehr im Weg.
Am Himmelfahrtstag starten wir also 8 Uhr in Richtung Bella Italia. Die Bahn war frei die Autos liefen gut, so dass wir gegen 19 Uhr in Cervia eintrafen.
Das Abendessen stand schon auf dem Tisch, wir uns also schnell gesättigt, die Ausrüstung verstaut umgezogen und nochmal raus in den südlichen Abend.
Italien ist eben Italien, einfach herrlich, lockere Mentalität, mediterranes Flair, laue Nächte. Unsere Welt eben.
Am Freitag nahmen wir dann unsere Starterpakete in Empfang, leider waren nicht die gewünschten Nummern für den Profistartblock drin. Dafür gab es ein hochwertiges Langarmtrikot als Zugabe.
Ansonsten verlief dieser Tag eher ruhig. Wir nutzten die Zeit um uns zu akklimatisieren. Tagsüber waren dann doch schon +40°C. Etwas ungewohnt für uns.
Am Sonnabend ging es in unser Abschlußtraining. Wir wählten eine 80km Runde im flachen Küstenstreifen. Natürlich legten wir einige Stopps an den bekannten Radsportgeschäften ein. Weiter führte uns die Runde nach Cesenatico. Dort nahmen wir am Grand Hotel die Zielgerade in Augenschein. Hier war auch schon eine Menge los. Es präsentierten sich einige Pro Tour Teams und so ziemlich alle Tophersteller waren mit Ständen vertreten.
Auf der Fahrt zurück in unser Hotel stoppten wir natürlich noch am Friedhof. Hier besuchten wir Marco Pantani und erwiesen ihm unseren Respekt.
Am nächsten Tag hieß es dann 5.00 Uhr aufstehen und fertig machen. Nach dem Frühstück rollten wir gemütlich an den Start. Am Morgen war in ganz Cesenatico die Hölle los. Das komplette Zentrum war voll mit über 12.000 Radsportlern aus aller Welt. Und wir mittendrin. Dann 7.00 Uhr endlich der Startschuss. Die Lawine setzt sich in Bewegung. Die ersten 35km fliegen flach dahin, der Schnitt liegt bei 42km/h. Dann geht es in die Berge (nove colli = neun Berge). Es geht den Polenta hoch und wieder runter. Rivoschio und Ciola folgen. Auf der Strecke immer wieder Krankenwagen, die Abfahrten sind sehr steil wer es zu riskant angeht stürzt sehr schnell auf dem rissigen Asphalt. Bei uns läuft alles gut.
Am Anstieg zu Barbotto wird es zum ersten Mal richtig laut. Traditionell sind hier die meisten Zuschauer. Der Streckensprecher pusht jeden einzelnen Fahrer, einfach herrliches Radsportfeeling. Da die Hitze langsam unerträglich ist entscheidet sich hier auch der Eine oder Andere für die kürzere 140km-Runde. Für die anderen wird es nochmal richtig brutal. Mit dem Pugliano und dem Gorolo warten noch zwei Berge der ersten Kategorie auf das Feld.
An diesem Tag hat Frank die besten Beine. Er schafft die 205km in 8 Stunden. Eine super Leistung.
Abends im Hotel sind dann doch alle ziemlich ausgepowert. Das Rennen hinterlässt seine Spuren. Bei italienischem Rotwein lassen wir das Erlebte nochmal Revue passieren bevor es am nächsten Tag zurück nach Deutschland geht.